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Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

| Parkplatz 1 vor der KZ Gedenkstätte in Flossenbürg

Der OWV-Hauptverein mit unserer Hauptwanderwartin Ursa Versch lädt die Mitglieder des Oberpfälzer Waldvereins und Gäste herzlich ein!

Zur KZ Gedenkstätte Flossenbürg und zum Wahrzeichen des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald am Samstag, den 13. April 2024

In der Nähe zur tschechischen Grenze liegen die Granitstein-brüche von Flossenbürg. Die Burgruine liegt idylisch in der Oberpfälzer Hügellandschaft. Die Steinbrüche veranlassten die Nazidiktatur ein Konzentrations-lager als Arbeitslager in Flossen-bürg einzurichten. Von den rund 100000 Inhaftierten im Haupt-lager und den achtzig Außen-lagern starben rund ein Drittel, vor allem in den späten Kriegsjahren. Auf einem zweistündigen Rundgang durch das ehemalige Lager erfahren wir mehr über die Hintergründe.

Anschließend, nach einer Einkehr im Cafe der Gedenkstätte, ca. 15:30 Uhr, umwandern wir unter der Leitung des OWV-Zweigvereins Flossenbürg die Burgruine. Sie ist eine der markantesten Burgen in der Oberpfalz, liegt auf einem 732 Meter hohen Granitfelsen und bietet einen weiten Blick ins Umland.

  • Strecke ca. 3,3 km, Waldwege, kurzer kräftiger Anstieg zur Burgruine – leicht – Höhenunterschied ca. 106 m
  • Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Festes Schuhwerk, ev. Getränk mitnehmen
  • Maximale Teilnehmerzahl ist 20 (in der Reihenfolge der Anmeldung)
  • Anmeldung bis Freitag, den 5. April 2024 bei Ursa Versch, Hauptwanderwartin, per E-Mail uversch(at)t-online.de oder Telefon +49 (151) 55386629
  • Treffpunkt 12:00Uhr am Parkplatz 1 vor der KZ Gedenkstätte in Flossenbürg (Navi: Gedächtnisallee 5, 92696 Flossenbürg)
  • Ende ca. 17:30 Uhr
  • Gäste sind herzlich willkommen!

Herzlichen Dank an den OWV-Zweigverein Flossenbürg für die Unterstützung und Wanderleitung!

Wanderbericht

Beim Rundgang über das Gelände der KZ Gedenkstätte Flossenbürg von Leid, Schmerz und Ungerechtigkeit zu berichten, lässt sich nicht vermeiden. Es wurde 1938 als Arbeitslager - Arbeit im Granitsteinbruch - für 3000 Häftlinge geplant und eröffnet. Zum Schluss, im letzten Kriegsjahr, 1945, das Lager war überfüllt, waren rund 15 000 Häftlinge vor Ort. Insgesamt, die 80 Außenlager mit eingerechnet, sind ca. 30 000 Häftlinge, vor allem in den letzten Kriegsjahren, gestorben. Das Gelände mit den Ausstellungsräumen erzählt aus der Kriegs- und Nachkriegszeit und bildet die Geschichte Deutschlands in einer dunklen Zeit ab. In diesem Jahrtausend wurde die Gedenkstätte neu gestaltet und nach den aktuellesten Gesichtspunkten der Erinnerungskultur konzipiert. Anschließend werden wir gut im Museumscafe, einem Inklusionscafé des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth, mit selbstgebackenen Kuchen und Brotzeiten versorgt.

Auf dem idyllischen Weg des Granits, der uns auch zur Burgruine führt, erfahren wir, vom Burgführer Josef Bauer und von Helmut Erndt, Vorsitzender des Zweigvereins Flossenbürg, hervorragend begleitet und unterrichtet, viel zu Burgbau, Besiedelung, Naturschutz und Granitabbau. Um die einzigartige Landschaft am Schlossberg zu erhalten, werden aufwändige Pflegemaßnahmen durchgeführt. So müssen die Hänge vom Fingerhut, einem Neophyt, befreit werden. Ansonsten lässt der Schäfer seine Herde nicht auf den Hängen weiden, da der Fingerhut bei Schafen zum Beispiel Durchfall verursacht. Von Barbarossa, an den Stauferkaiser ging die „Flozzenburg“ 1188, weiß man nicht, ob er je auf der Burg war. Sein Winterquartier hat er immer bei seiner Frau in Eger aufgeschlagen. Auf dem Plateau, oben thront die Ruine – ein beeindruckender Platz – terrassiert in der Zeit des Nationalsozialismus, um ein Amphitheater zu bauen, haben wir einen wunderschönen Blick auf die Burg und in die Ebene. Über den Burgweiher, in dem sich die Ruine spiegelt, und wir die einzigartige Zwiebelschalenformation bewundern, der Schlossberg ist einer der hundert schönsten Geotope Bayerns, geht es kurz steil hinauf. Jetzt hätte ich fast die 133 Stufen zum Burgturm vergessen. Der Blick in die Landschaft lässt die kleine Anstrengung vergessen: Fahrenberg, Parkstein, der Rabenberg und, und, und. Wir steigen ab, das Wetter und die Temperaturen immer noch angenehm, und spazieren zurück zum Parkplatz an der Gedenkstätte. Nachdenklich und berührt von der nahen und beeindruckt von der mittelalterlichen Geschichte, mit herrlichen Landschafts- und Naturbildern im Kopf, treten wir den Heimweg an.

Ein herzliches Dankeschön an Josef und Helmut für die exzellente Führung, und dass die beiden sich Zeit für uns genommen haben, sagt unsere sechzehnköpfige Gruppe, bestehend aus Gästen, Mitgliedern der Zweigvereine Nabburg, Pfreimd, Trausnitz und Wernberg mit Norbert Griesbacher, Schatzmeister des Hauptvereins, und Robert Reil, Landeswegewart im Wanderverband Bayern.